
Chirurgische Verfahren
Beim lokalisierten Nierenzellkarzinom soll eine chirurgische Resektion als kurative Therapieoption erfolgen. Dabei versucht man heute die gesunden Organanteile durch eine Nephron-sparing-Chirurgie zu erhalten, ohne die onkologische Radikalität im Sinne einer R0-Resektion zu gefährden.
Wenn eine nierenerhaltende Operation nicht möglich ist, sollte eine minimalinvasive Nephrektomie durchgeführt werden.
Systemische Therapieverfahren
Die systemische Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms hat sich durch die Einführung der zielgerichteten Therapien mit Angiogenese-Inhibitoren (wie Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) und mTOR (mechanistic target of rapamycin)-Inhibitoren) und immunonkologische Therapien grundlegend geändert. Immunonkologische Therapien sind heutzutage neben den zielgerichteten bzw. antiangiogenetisch wirksamen Therapien ein essenzieller Baustein der systemischen Therapie des Nierenzellkarzinoms
Bei fortschreitender Erkrankung sind häufig mehrere Therapiesequenzen erforderlich. Die optimale Therapieabfolge im Einsatz der aktuell zugelassenen Substanzen ist noch nicht bekannt, daher sollte die systemische Therapie individuell je nach Krankheitsverlauf und vorliegenden Komorbiditäten sowie den substanzspezifischen Nebenwirkungen ausgewählt werden. Hierzu gibt es entsprechende Empfehlungen in gängigen Leitlinien, z.B. S3-, EAU- und ESMO-Leitlinie zum Nierenzellkarzinom.
IMMUNONKOLOGISCHE THERAPIE
Immunonkologische Therapien sind heutzutage neben den zielgerichteten bzw. antiangiogenetisch wirksamen wie z. B. TKIs ein essenzieller Baustein der systemischen Therapie des Nierenzellkarzinoms.
Beim fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom können immunonkologische Wirkstoffe als Monotherapie oder als Kombinationstherapien eingesetzt werden. Basis dieser Kombinationen sind Inhibitoren des PD-1- bzw. PD-L1-Signalwegs. Mögliche Kombinationspartner sind CTLA-4-Inhibitoren oder TKIs. CTLA-4-Inhibitoren sind ebenfalls immunonkologisch wirksam. Durch die Kombination mit TKIs wird der Tumor zum einen zielgerichtet angegriffen und durch die immunonkologische Komponente des PD-1- bzw. PD-L1-Inhibitors wird zum anderen das Immunsystem gegen den Tumor aktiviert. TKIs können beim Nierenzellkarzinom auch als Monotherapien eingesetzt werden.