
Immunonkologie – Chancen und Erfahrungen
Immunonkologische Medikamente (Immun-Checkpoint-Inhibitoren) werden bei Patient:innen mit unterschiedlichen Krebserkrankungen erfolgreich angewendet – in fortgeschrittenen und/oder metastasierenden aber auch frühen Krankheitsstadien. Vielen Patient:innen eröffnete die Immunonkologie erstmals die Chance auf ein Langzeitüberleben bei guter Lebensqualität. Anders als Operation, Strahlen- oder Chemotherapie, die den Tumor direkt angreifen, nutzen immunonkologische (IO)-Therapien die natürliche Fähigkeit des körpereigenen Immunsystems, Krebszellen zu bekämpfen. Zu den Tumorarten, zu deren Therapie immunonkologische Substanzen eingesetzt werden, zählen u. a.:
Auf dem Weg zu langfristiger Tumorkontrolle
Seit der Markteinführung des ersten Immun-Checkpoint-Inhibitors hat die Immunonkologie die therapeutischen Strategien bei vielen Krebserkrankungen wesentlich beeinflusst. Heute besteht die Chance auf langfristige Tumorkontrolle oder Tumorfreiheit, wenn immunonkologische Behandlungsansätze in frühen Tumorstadien zur Anwendung kommen.
Ein Beispiel sind Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC): Nach über lange Zeit enttäuschenden Langzeitergebnissen mit konventionellen Chemotherapien lässt sich mittlerweile selbst bei 10–15 % der schwer vorbehandelten Patient:innen mit immunonkologischen Substanzen eine sehr lange Tumorkontrolle erzielen. Vor dem Hintergrund der komplexen immunologischen Kontrollmechanismen sind mit immunonkologischen Kombinationstherapien noch weitere Fortschritte zu erwarten.
Lange klinische Erfahrung mit Checkpoint-Inhibitoren
Bristol Myers Squibb hat sich schon früh auf die Entwicklung von Checkpoint-Inhibitoren fokussiert. Das Unternehmen etablierte sich als Pionier und Wegbereiter: Als erstes Unternehmen überhaupt erhielt es im Jahr 2011 die Zulassung für einen gegen den CTLA-4-Signalweg gerichteten Antikörper. Nur vier Jahre später, im Juni 2015, wurde es erneut zum Vorreiter: Es brachte den ersten gegen PD-1 gerichteten Antikörper auf den Markt. Inzwischen sind weitere Vertreter der neuen Wirkstoffgruppe hinzugekommen, die den PD-1-/PD-L1-Signalweg adressieren.
Bristol Myers Squibb erhielt als erstes Unternehmen zudem die Zulassung für eine Therapie, die mit einem PD-1-Antikörper plus einem CTLA-4-Antikörper auf eine kombinierte Checkpoint-Inhibition und deren komplementäres Wirkprinzip setzt. Mittlerweile konnten viele Erkenntnisse im klinischen Alltag gewonnen und im Rahmen von nicht-interventionellen Studien bestätigt werden.
Biomarker – Chancen durch präzise Patientenselektion verbessern
In Studien werden unter anderem neue Kombinationen von Checkpointinhibitoren mit neuartigen oder bereits zugelassenen Wirkstoffklassen geprüft. Zusätzlich wird auch die Behandlung mit Checkpointinhibitoren in früheren Therapielinien getestet. Eine Leitfrage dabei: Nach welchen Kriterien lässt sich die Patientenselektion verbessern?
Die Biomarkerforschung bietet hier einen wichtigen Ansatz, prädiktive Parameter zu finden, anhand derer Patienten mit dem größten Nutzen identifiziert werden können. In der klinischen Praxis hat sich die Testung der PD-L1 (PD Ligand 1)-Expression bisher am stärksten etabliert. PD-L1 wird sowohl auf Tumorzellen als auch auf Immunzellen exprimiert, das Ausmaß variiert. Die Auswertung folgt verschiedenen Algorithmen: Der Tumor Proportion Score (TPS) konzentriert sich auf die Bewertung membranöser PD-L1-Färbungen der Tumorzellen. Der Combined Positivity Score (CPS) bezieht zusätzlich PD-L1-Färbungen in den Immunzellen mit ein und der Immun Cell Score (IC) betrachtet die PDL-1-Färbung der Immunzellen.
Erfolgreiche Geschichte gemeinsam in die Zukunft führen
Bristol Myers Squibb als Pionier der Immunonkologie kann bereits heute auf ein erfolgreiches Erbe blicken. Es bildet die Basis für weitere Innovationen, allein das aktuelle klinische Entwicklungsprogramm des Unternehmens umfasst Studien zu mehr als 50 Entitäten und 24 verschiedenen Substanzen. Dabei spielen enge Kooperationen mit akademischen Einrichtungen und Institutionen der onkologischen Patientenversorgung eine große Rolle. Bristol Myers Squibb fördert zudem den interdisziplinären Austausch zwischen Ärzten und Wissenschaftlern. Das Unternehmen hat dazu u. a. die „Stiftung Immunonkologie“ ins Leben gerufen: Diese vereint die Expertise und den Elan von Ärzt:innen, Öffentlichkeit, Wirtschaft und Politik, um gemeinsam die Prognose und Lebensqualität von immer mehr Krebspatient:innen zu verbessern.