
Malignes Melanom:
Therapie
Therapieoptionen
Die Behandlung des malignen Melanoms erfolgt abhängig vom Stadium der Erkrankung.
- Stadium I–III: Bei Patient:innen mit einem malignen Melanom im Stadium I–III ist eine chirurgische Resektion des Tumors mit kurativer Intention indiziert. Je nach Tumordicke wird empfohlen, mit einem Sicherheitsabstand von 1–2 cm zu resezieren. Eine Biopsie der Wächterlymphknoten sollte bei einer Tumordicke ≥ 1 mm erfolgen. Sie dient der Stadienzuordnung, der Prognoseklassifikation und der Beurteilung möglicher adjuvanter Therapieoptionen.
- Stadium IIB/C: Die aktuelle S3-Leitline für die Therapie des malignen Melanoms empfiehlt aktuell die Diskussion einer adjuvanten Interferontherapie im Stadium IIB/C nach vollständiger operativer Entfernung des Primärtumors.
- Stadium III: Kann im Stadium III die Tumorlast komplett entfernt werden, soll für Patient:innen mit BRAF-Wildtyp-Tumoren eine adjuvante Therapie mit PD-1-Inhibitoren angeboten werden, für Patient:innen mit BRAF-Mutation soll eine Therapie mit einem PD-1-Inhibitor oder einer zielgerichteten Therapie angeboten werden.
- Stadium IV: Kann im Stadium IV die Tumorlast komplett entfernt werden, soll Patient:innen unabhängig vom BRAF-Mutationsstatus die Therapie mit einem PD-1-Inhibitor angeboten werden.
- Fortgeschrittenes Melanom: Für die systemische Behandlung des fortgeschrittenen (nicht resezierbaren oder metastasierten) Melanoms stehen immunonkologische und zielgerichtete Wirkansätze zur Verfügung: Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF: Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms, Langversion 3.2, 2019.
- Lokale Krankheitskontrolle: Auch kann neben der Chirurgie die stereotaktische Bestrahlung für die lokale Krankheitskontrolle eingesetzt werden: Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF: Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms, Langversion 3.2, 2019.
IMMUNONKOLOGIE
Das Melanom zählt zu den immunologischen Modelltumoren und gilt als besonders zugänglich für immuntherapeutische Ansätze.
Die Arbeitsgruppe um Allison entdeckte in den 1990er-Jahren das Protein CTLA-4 (cytotoxic T lymphocyte-associated protein 4), Honjo 1992 das Protein PD-1 (programmed cell death 1). Sie begründeten damit die Grundlagen der heutigen Immun-Checkpoint-Therapie.
Die immunonkologischen Therapieoptionen mit Checkpoint-Inhibitoren bilden eine zentrale Säule der systemischen Behandlung des fortgeschrittenen (nicht resezierbaren oder metastasierten) Melanoms. Die PD-1-Inhibition kann in Monotherapie und in Kombination mit einem CTLA-4-Inhibitor angewendet werden.
Seit 2018 kann darüber hinaus im Stadium III und IV nach vollständiger Resektion die PD-1-Inhibition als Monotherapie auch für die adjuvante Therapie des malignen Melanoms eingesetzt werden.